Montag, 26. September 2011

Chilliger Abend in Kichijôji

So nach langer Pause endlich mal wieder ein Eintrag von mir.
Bevor ich zum Hauptthema komme mal ein paar allgemeine Infos über der letzten Tage.
Letzte Woche Mittwoch ist ein Taifun über die Kantô-Region reingekommen und hat hier für ein bisschen Trouble gesorgt. Aber so wie das wieder in den europäischen Medien rübergekommen ist konnte man wieder von einer mittelschweren Katastrophe ausgehen. Irgendwie finde ich es ja gut, dass seit Fukushima die Welt etwas genauer auf Japan guckt aber Taifune und Erdbeben sind in Japan eigentlich Routine. Die Japaner können damit umgehen und für uns Austauschstudenten ist es auch ein Teil des Lebens in Japan. Alles was man zu tun hat ist einfach den Wetterbericht zu verfolgen und bei Taifunwarnung im Haus oder Wohnheim zu bleiben bis Schluss ist. So einfach ist das. Also wenn man nicht gerade vor hat, bei einem Taifun einen Waldspaziergang zu machen, dann passiert einem auch nichts. Da muss sich dann auch keiner sorgen machen. Wir haben sogar "Taifun-frei" bekommen, wodurch alle Stunden nach der Mittagspause ausgefallen ist, sodass keiner auf die Idee kommen konnte nochmal zu den Unterrichtsräumen zu gehen wenn draußen der Taifun tobt.
Also mein Appell an alle, die sich von Medien immer etwas verleiten lassen, betrachtet solche Meldungen differenzierter Japan hat immer mit solchen Naturphänomenen zu kämpfen und Leute die dabei zu schaden kommen wird es immer geben aber der Großteil der Leute in Japan weiß wie man sich bei sowas zu verhalten hat und ist auch sehr vorsichtig, im Umgang mit solchen Geschichten.

So aber jetzt zum eigentlichen Thema: Letzten Donnerstag hatte eine koreanische Kommilitonin von mir Geburtstag und da wir gerade eine Gruppe zur Erarbeitung eines Themas im Kulturkurs gebildet hatten, haben wir uns entschlossen, die beiden Anlässe doch gleich mal zu feiern. Zunächst sollte es nach Shin-Okubo gehen in das koreanische Viertel, wo wir uns den Bauch mit den leicht scharfen koreanischen Köstlichkeiten vollschlagen wollten.
Soweit sind wir allerdings gar nicht erst gekommen, da wir bereits auf der hinfahrt so dermaßen Kohldampf geschoben haben dass wir uns spontaan dazu entschlossen einfach in Kichijôji, der Endhaltestelle unseres Busses, etwas essbares zu finden. Da wir auf derFahrt auch etwas über Döner gesprochen hatten, wollten wir auch alle gleich einen döner futtern. Leider kenne ich mich in Kichijôji noch nicht so gut aus und auch meine Gruppenmitglieder waren noch nicht so vertraut mit der Umgebung (und das obwohl sie schon mehr als ein Jahr an der ICU studierten...). nachdem wir also gute 20 Minuten umher geirrt sind hab ich mich mal dazu durchgerungen ein Machtwwort zu sprechen, dass wir doch auch einfach Okonomiyaki essen gehen können. Damit waren alle einverstanden und schon ging das Okonomiyaki-braten los. Anders als in dem Restaurant in Asakusa, wo wir mit den Leuten von der Keiô-Uni letztes Jahr schon einmal Okonomiyaki gegessen haben konnte man die pfannkuchenartigen Leckereien hier komplett selbermachen. Dazu hat man ähnlich wie bei Monja eine Mischung bekommen die man gut umrühren musste, anschließend beschmiert man die Bratfläche mit Öl, ordnet die Masse wie einen kleinen runden Teller darauf an und wartet bis sie fest und goldbraun wird, danach wird umgedreht (Also bisher wirklich wie Eierkuchen oder Ähnliches). Wenn das Okonomiyaki fertig ist muss man noch die Oberseite mit einer speziellen Soße einpinseln, darüber dann noch ein paar Kleckser Majo geben und das ganze dann noch mit Kräutern verzieren. So einfach geht das! Also es sollte echt kein Problem sein, dass auch selber mal auf die Reihe zu kriegen. Man muss halt nur die nötigen Zutaten haben, die aber doch recht simpel zu sein scheinen. Insgesagmt hatten wir 4 Okonomiyaki für 6 Personen, was dann aber auch gereicht hat, da die Teile ziemlich sättigen wie ich finde.
Alternativ hätte man sich wie gesagt auch Monja machen können, die einfacherere Variante von Okonomiyaki, die mit einer soßenähnlichen Flüssigkeit gebraten wird aber auch Tako-yaki (also diese Tintenfischbällchen) konnte man an einigen Tischen zubereiten, da dort dieser halbrunden Einbuchtungen dafür eingebaut waren. Schon ziemlich interessant solche Restaurants.
Der Abend war aber noch jung und einige von uns hatten doch noch Hunger oder eben Durst und deswwegen entscheiden wir uns noch weiter zu ziehen, wodurch wir zufälligerweise doch noch einen Kebab-Laden gefunden haben. der Laden hatte zwar 3 Etagen aber jede davon war verdammt eng, sodass man erst ein etwaas beklemmendes Gefühl hatte sich da rein zu setzen, aber die chillige Atmosphäre machte das eigentlich schnell wieder wett.
Hier konnte man nämlich nicht nur türkisches Essen genießen sondern auch Cocktails und Wasserpfeife. Ich hatte einen Cuba Libre, Jinyeong einen Peach Dandy (was immer das auch für ein cocktail gewesen ist, nach Pfirsich hat ernicht wirklich geschmeckt xD) Daniel hatte den blauen Cocktail dessen Name mir grad entfallenn ist, Yukari rechts daneben einen O-saft glaub ich, der weiße Drink von Chiaki war ein Pina Colada und später wurde auch noch ein warmes Getränk bestellt, dass ein bisschen wie heiße Schokolade aufm Weihnachtsmarkt geschmeckt hat, also auch mit leichtem Pfefferkuchengeschmack irgendwie. Gar nicht mal so unlecker alles. Shisha-Tabak hatten wir im Geschmack Kokosnuss-Kirsche (was man aber eh nicht rausschmeckt, höchstens riecht man es, wenn man den Tabak in den Kopf einsetzt).
Nach einer Weile haben wir uns richtig wohl gefühlt und genossen noch den Abend.
aber moment da fehlt doch noch was oder? ... Ah genau! die Döner! Tja die hatten wir auch zu anfang gleich bestellt aber es hat eine halbe Ewigkeit gedauert bis die mal fertig waren xD Wir hatten schon die Vermutung, dass die Kellner die selbst gegessen haben, so nach dem Motto: "Warum hab ich den Döner noch gleich gemacht? Ach egal *ham*" ^^ Naja irrgendwann kamen dann aber unsere 500Yen Döner (schon ziemlich teuer im Vergleich zu Deutschland). Leider hatte ich vergessen meinen Döner zu knippsen deshalb musste ich Jinyeongs Döner ablichten, weil der erst später kam. Sieht ein bisschen schleimig auf dem Foto aus aber das ist auf jedenfall Döner mit Hänchenfleisch dem obligatorischen Salat und Chilisoße in dem Fall. Ich und 2 andere hatten Kräutersoße und Yukari hatte Knoblauchsoße. Also soßentechnisch schonmal kein Unterschied zu Deutschland, sowohl geschmacklich als auch von der Auswahl her. Zwar war es wie gesagt für das, was ich so aus Berlin gewohnt bin ein bisschen zu wenig und zu teuer aber schlecht geschmeckt hat es nicht, auch wenn es immer nur Chicken-Döner gibt. Vielleicht finde ich noch einen Laden mit original dönerfleisch mal schauen. Die Chillisoße hatte es übrigens ganz schön in sich. Selbst Jinyeong, die ja durch die koreanische Küche daran gewöhnt ist scharfes zu essen und die Chilly Soße ja auch bewusst so gewollt hat musste ein bisschen die Augen verdrehen beim ersten Bissen. Ob das jetzt ein Pluspunkt ist kann man jetzt so oder so sehen aber wir fanden es als Ersatz dafür, dass es gar kein korenisches Essen gab, obwohl wir es ja zunächst geplant hatten zu essen, ganz gut.
Als die Döner gegessen und der Shisha-Kopf leer genuckelt war machten wir uns langsam wieder auf den Heimweg, wo ich Jinyeon noch von den vielgrößeren und billigeren deutschen Dönern vorgeschwärmt hatte. Sie lernt ohnehin deutsch und hat auch vor in Berlin zu studieren von daher hab ich ihr damit den Wunschgedanken noch ein bisschen mehr angeregt.
Zu Hause angekommen haben wir noch einmal den Abend ein bisschen Revü passieren lassen und mit dem fessten Vorhaben, das so oft es geht zu wiederholen gingen wir dann gleich alle in unsere Wohnheime.

Alles in allen ein wieder mal sehr gelungener und chilligerAbend in netter Gesellschaft =)

Ich freue mich jedenfalls schon auf unser nächstes Treffen in Kichijôji!

2 Kommentare:

  1. Also, eines kannst du mir glauben. Wenn du nicht japanisch kochen kannst, wenn du wieder da bist, dann kannste gleich wieder zurückfliegen. :P
    Das Essen dort sieht so lecker aus! Das musst du einfach kochen können! >//<

    Aber, dass der Döner nicht so bombe war, ist irgendwie logisch. Ich behaupte jetzt einfach mal, dass wirklich gute Döner aus Deutschland kommen müssen und von Türken gemacht werden müssen! Das ist einfach, auch wenn es paradox ist.

    Zur Shisha:
    ...
    *Kopf schüttel*
    Schäm dich -.-

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  2. Ich werd vllt nächste Woche mal versuchen sowas selbst zu kochen ^^ kann ja nich so schwer sein.

    ja ich glaube auch ^^' es gibt hier zwar auch Dönerläden, die von türken geführt werden aber ob deren Döner besser sind muss ich erst noch rausfinden.

    Tut mir leid... Das war nur son kleines "Abenteuer" das werden wir wahrscheinlich nicht mehr so schnell wiederholen denke ich. Wobei der Laden an sich echt chillig und nicht zu teuer war. wird schwer da was Ähnliches zu finden.

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