Mittwoch, 28. März 2012

Weihnachts- und Winterimpressionen

Jetzt erstmal noch ein paar Fotos vom schneebedeckten ICU-Campus und ausgewählten Beleuchtungen in Tokyo. Da lass ich einfach mal Fotos sprechen ^^













Kochstunde mit Kaze

(Kaze ist übrigens einer meiner Nicknames ;))

Bevor es mit meinem Rieseneintrag zum Hokkaidô Homestay weitergeht dachte ich zeige ich mal ein paar meiner kulinarischen Kreationen. Seitdem ich in Japan bin hab ich eine kleine Kochleidenschaft entwickelt und angesichts der Tatsache, dass viele japanische Gerichte relativ einfach zuzubereiten sind macht es ziemlichen Spaß und schmeckt unheimlich gut. Außerdem ist es sehr schonend für den Geldbeutel, wenn man sein Futter selbst kocht. Immer auswärts essen und oder Fastfood ist halt auch nicht das Wahre.

Also fangen wir an mit meiner ersten Kochstunde:

1. Okonomiyaki (お好み焼き)

Zutaten:

200g Mehl

100g Wasser

Eier

Kopfsalat und Gemüse nach Belieben

Hühner-, Schweine- oder Rindfleisch (je 100g)

Eine Portion Sobanudeln

Okonomiyaki-Sauce

Majonese

Bonito Flocken

Aonori (blaues Seegras, wenn vorhanden)

Die Zutaten sind zwar etwas viel aber es heißt nicht umsonst Okonomiyaki. Okonomi bedeutet Vorliebe und frei nach dieser kann sich jeder sein Okonomiyaki selbst zubereiten. Daher kann man Fleisch oder eventuell Shrimps selbst rein tun oder nicht je nachdem was man mag. In meinem Fall wurde Schweinefleisch verwendet. Außerdem mache ich das Okonomiyaki hier nach dem Hiroshima-Zubereitungsstil.

Zunächst wird der Teig in einer Schüssel angerührt dazu wird das Mehl mit dem Wasser und einem Ei zusammen vermischt bis die Masse eine leicht orange Farbe erhält. Danach wird der Kopfsalat klein geschnitten und in den Teig gegeben (wirklich klein schneiden und nicht zu viel davon in den Teig tun). Anschließend schon mal das Fleisch in kleine Stücke schneiden und zur Seite stellen. Eine Pfanne mit Fett (wenig und am besten mit einem Pinsel oder ähnlichem über die ganze Fläche verteilen) anheizen und dein Teig darauf geben (Kreisform mit Durchmesser von ca 20 cm). Jedoch noch etwas davon übrig lassen da es noch benötigt wird. Bei mittlerer Temperatur braten bis eine Pfannkuchen ähnliche Konsistenz erreicht ist. Den Okonomiyaki wenden und nach Belieben Gemüse und größere Kopfsalatblätter darauf auslegen (Jedoch nicht zu viel und nur auf der Fläche vom Okonomiyaki verteilen, nicht über den Rand hinaus). Anschließend das Fleisch darauf auslegen und mit dem Rest vom Teig beflecken. Danach das Okonomiyaki noch einmal wenden (hierbei ist ein bisschen Feingefühl gefragt, damit das Gemüse nicht rausfällt und der Teig nicht verschoben wird. Am besten einen Pfannenwender mit großer Fläche verwenden oder eine zweite Pfanne nehmen und von der einen in die andere Pfanne befördern. Letztere Methode ist für Anfänger bestimmt sicherer um das Okonomiyaki nicht zu ruinieren.) Nach dem Wenden die Temperatur höher stellen, sodass das Fleisch gut durchgebraten wird. Nach ca. 15 Minuten sollte es dann fertig sein. In der Zwischenzeit ein Omlett meit den Restlichen Eiern machen und die Sobanudeln Braten und am besten mit Sobanudelsoße verfeinern. Das Omlett auf einen Teller geben, die Nudeln darauf verteilen und ganz oben den Okonomiyaki platzieren. Ganz oben kommt dann die Okonomiyaki Soße und die Mayo. Dann die Bonitoflocken und die Aonori darauf verteilen.

Fertig!

Wie gesagt es gibt viele Varianten von Okonomiyaki und diese ist vielleicht eine der Komplizierteren aber mit etwas Übung geht es eigenntlich ganz einfach und schmeckt wie gesagt super gut.

2. Kitsune Udon (狐饂飩)

Zutaten:

50 ml Sojasoße

100 ml Mirin (süßer Reiswein)

40g Dashi Pulver

Udon Nudeln (die dicken vorgekochten)

Eine Prise Zucker

fein geschnittene Lauchzwiebel (Ringform)

Aburaage (frittierter Tofu)

Die Nudeln nach Anleitung kochen und Nebenbei die Suppe zubereiten. Dazu das Dashipulver in Wasser auflösen (ca. 150 ml) dazu das Mirin und die Sojasoße geben bis die Suppe eine Dunkelbraune Farbe annimmt. Mit dem Zucker abschmecken. Es sollte einen leicht süßlichen Geschmack haben. Wenn die Suppe kocht den frittierten Tofu dazu geben und noch ca. 10 Minuten bei mittlerer Temperatur köcheln lassen. Wenn die Nudeln und die Suppe fertig sind alles in eine große Schüssel geben und mit den Zwiebeln garnieren.

Fertig!

Das Gericht ist in Japan eher ein Fastfood von daher geht es echt schnell ist super einfach und sehr lecker.

3.Omuraisu ( オムライス)

Zutaten:

450g Gekochter Reis (am besten vom Asia Supermarkt im Reiskocher gekocht)

100g Hühnerfleich

50 g klein geschnittene Zwiebeln (am besten geminzt)

20 ml Ketchup

40g Konsome Pulver

10 ml Sojasoße

3 Eier

20 ml Milch

Salz und Pfeffer

Das Fleisch klein schneiden und zusammen mit den Zwiebeln in einer Pfanne braten bis die Zwiebeln durchsichtig sind. Danach 50 ml Wasser hinzugeben und mit dem Ketchup und der Sojasoße vermischen und das Konsome Pulver dazugeben. Alles bei mittlerer Hitze in der Pfanne kochen bis die Flüssigkeit fast verdunstet ist. Den gekochten Reis dazu geben und zusammen mit der Soße vermischen und anbraten. Nach ca. 15 Minuten sollte der Reis fertig sein. In der Zwischenzeit mit den Eiern, der Milch und etwas Salz und Pfeffer ein Omlett zubereiten. Wenn das Omlett fertig ist den Reis auf einen Teller in Ovalform auslegen und das Omlett darüber als Mantel legen. Nach Belieben noch Ketchup darauf geben oder etwas mit dem Ketchup darauf schrieben (ist in Japan eine nette Geste für den Bekochten ^^)

Fertig!

PS: Meins ist leider etwas eingerissen aber so kann man zumindest die rötlich braune Färbung des Reises sehen ;)

4. japanischer Curry-Reis (カレーライス)

Zutaten:

Gekochter Reis (wie oben Menge jedoch nach Belieben)

Curry-Ru (Curry Fertigmischung, gibt’s im Asia Supermarkt und sieht aus wie Schokolade, am besten den dick kochenden kaufen sonst wirds sone dünnflüssig wie bei meinem ersten Versuch ^^')

3 Kartoffeln

1 Möhre

½ Zwiebel

1 Knoblauch Zehe

200 g Hühnerfleisch

50 ml Mehl Salatöl

Das Gemüse und das Fleisch klein schneiden. Und mit dem Salatöl in einem Topf erhitzen bis das Fleisch die typisch weiße Farbe annimmt. Dann Wasser hinzugeben (ca. 1 Liter) und das Mehl hineintun. Dann das Curry-Ru klein schneiden damit es sich leichte im Wasser auflöst und in den Topf geben. Umrühren und mehr Curry-Ru hinzugeben, bis eine dickflüssige Konsistenz erreicht ist. Sofern vorhanden mit Ra-Yû abschmecken (leider weiß ich nicht genau was das ist, es ist eine in Öl getränkte Masse, gibt es bestimmt auch im Asia Supermarkt). Wenn die gewünschte Konsistenz/Geschmack erreicht ist zusammen mit dem Reis auf einen Teller tun.

Fertig!

5. Bibimbapp

Ist eigentlich ein Koreanisches Reisgericht aber ich hatte mal Lust darauf es zu machen. Bin aber nicht mehr sicher was ich damals verwendet habe und muss auch zugeben dass ich vieles frei Schnauze wegen Mangel an Zutaten gemacht habe. Aber es schmeckt trotzdem gut.

Zutaten:

1 Ei

100 g Rindfleisch

300 g gekochter Reis

Gemüse nach Wahl (z.B. Möhren, Lauchzwiebeln Spinat)

10 ml Ketchup

10 ml Sojasoße

10 ml Mirin (süßer Reiswein)

20 ml Chilisauce

Chili- und Currypulver

Zunächst Ketchup, Sojasoße, Mirin und Chillisauce zusammen mit dem kleingeschnittenen Fleisch für eine Stunde in eine Schüssel geben, damit das Fleisch die Sauce aufnimmt. Anschließend alles in einer Pfanne bei mittlerer anbraten und beiseite Stellen (wenn möglich warm halten). Das Gemüseklein schneiden und ebenfalls bei mittlerer Hitze anbraten und beiseite Stellen. Den gekochten Reis in einer Pfanne anbraten (am besten dabei mit etwas Sojasoße vermengen) und das Curry- und Chilipulver hinzufügen. Zum Schluss alles in eine Schüssel geben und das Ei darauf zerschlagen. Alles vermischen und warm servieren.

Fertig!

So das soll erst einmal reichen. Natürlich hab ich noch mehr Gerichte auf Lager aber nicht alle sind japanisch oder asiatisch ^^ Vielleicht kommt demnächst mal wieder einne Kochstunde aber für heute soll es erst einmal reichen.

Viel Spaß beim kochen!

PS: Die Bilder werden noch aktualisiert. Abgesehen von Omuraisu, Udon und Bibmbapp merkt man glaub ich dass der rest so erste Gehversuche waren ^^' mittlerweile kriege ich die Sachen besser hin, sitze aber nicht immer mit der Cam daneben um Fotos zu machen.

Ein Traum wird wahr - erstes Livekonzert von BoA



Ich war dabei! BoA The Live Xmas 2011. Als würde ein Traum war werden, endlich live bei einem Konzert von BoA dabei zu sein.
Schon vorweg sage ich mal ich habe weder Videos noch Fotos von dem Konzert selbst, weil es erstens schwer ist von Reihe 75 aus gute Fotos zu machen, zweitens war es verboten und drittens möchte ich als riesen Boafan mein Idol auch unterstützen. Also wem meine Beschreibung gefällt, der kann sich ja die DVD kaufen, die Anfang nächsten Jahres rauskommen sollte.
Das Konzert fand im Tokyo international Forum statt, einem riesigen Veranstaltungsort mit mehreren Hallen, die regelmäßig für Konzerte, Ausstellungen, Messen und Meetings genutzt werden. Das Konzert fand in Halle A statt, welche über 2 Etagen verfügt. Allein auf der ersten Etage war schon genug Platz für mehrere 1000 Leute. Die zweite Etage konnte zwar nur ungefähr die Hälfte vom ersten Stock fassen aber soweit ich sehen konnte war jeder Platz besetzt und selbst damit musste das Konzert an 2 Tagen stattfinden um dem Andrang einigermaßen Herr zu werden. Also ist die Beliebtheit von BoA, trotz ihrer relativ langen Pause in Japan, nach wie vor auf einem ziemlich hohem Niveau aber na gut in Tokyo leben ja schließlich auch mehr als 10 Millionen Menschen von daher ist eine große Nachfrage vorprogrammiert.
Dann gehen wir mal das Konzert Stück für Stück durch! Aber schon mal eine kleine Entschuldigung im Voraus, ich kann mich zwar noch an jeden Song der gespielt wurde ganz gut erinnern aber ich garantiere nicht für eine stimmige Reihenfolge, dafür wurde einfach zu viel querbeet gespielt
1. Song: Let it Snow
Typisch für BoA The Live Xmas Konzerte, sie fangen immer mit nem bekannten Weihnachtslied an, in diesem Jahr war es “Let it snow“. Boa kam ohne langes zögern auf die Bühne mit einem wunderschönen roten, glitzernden Kleid. Sollte wahrscheinlich ein bisschen an den Weihnachtsmann erinnern. Die Band war diesmal etwas anders organisiert, z.B. gab es nur eine Backgroundsängerin und mehr 60er Jahre mäßige Blasinstrumente wie Saxophone, Trompeten und Tuba. Ein paar Tanzeinlagen von den Dancern gab es als Begleitung auch schon zu sehen. Ein sehr gelungener Anfang wie ich finde.
2. Song: Valenti
Man hätte es an BoAs Kleid schon erahnen können. Hat doch der Song “Valenti“ in den letzten Jahren einen ziemlich spanischen Touch erhalten da kommt er auch gleich im Anschluss an den Auftakt und die Bühne färbt sich rot als würde die Leidenschaft, die der Song ausstrahlt, von der ganzen Halle erfasst werden. Alles ist rot, die Dancer springen umher und die Melodie wird vielmehr gitarren- und trompetenlastig. Vielleicht ein bisschen zu viel für BoA? Normalerweise würde ich das nicht mal im Traum annehmen aber sie schien doch ziemlich erschöpft nach dem Song gewesen zu sein. Jedenfalls konnte man es ihr in der kurzen Begrüßungsrede im Anschluss anmerken. Aber das war auch nur von kurzer Dauer, danach ging es dann weiter als wäre nichts gewesen.
3. Song: 気持ちは伝わる Kimochi ha tsutawaru
Genau so ein Klassiker wie Valenti, jedoch schon viel ruhiger. Dementsprechend wurde die Bühnenbeleuchtung von rot auf blau geändert und die Dancer hatten erst mal Pause. Ein sehr gefühlvoller Song der so einige Erinnerungen weckt. Immer wieder schön zu hören. Übrigens fand ich die Backgroundsängerin diesmal viel passender, für BoA da sich ihre Stimme sehr gut mit der von der Backgroundsängerin ergänzt hat. Bei dem Song konnte man das erstmals ganz gut erkennen wie ich fand.
4. Song: Shine we are
Start der BoA TV-Show! Eine kleine Bühneninszenierung, wo die Kostüme der Tänzer und von BoA ziemlich an 80er Jahre Musikshows erinnerten. Bunte Kostüme, auffällige Dancemoves und dazu passende Songs. Erster Song der Show war “Shine we are“. Genau so bunt wie die Bühne aussah so habe ich auch das Musikvideo zu dem Song in Erinnerung. Eine fröhliche Melodie, ein hip-hop mäßiger Tanz dazu und fertig ist die perfekte Bühnenperformance! BoA hatte übrigens in der Zwischenzeit einen Kostümwechsel durchgeführt, hatte ein lila Dress an und die Haare als Afro gebunden. Etwas gewöhnungsbedürftig aber doch relativ passend zur TV-show.
5. Song: 七色の明日 Brandnew Beat
Es bleibt bunt und fröhlich. “Nanairo no ashita“, der bunte Morgen ist zwar schon ein etwas neuerer Song passt aber klanglich gut zu “Shine we are“ und ist bietet damit einen guten Anschluss ohne die Atmosphäre kaputt zu machen. Hier gab es übrigens auch den ersten Magic Moment, da nach der Hälfte des Songs einige Spiegel auf die Bühne gebracht wurden, hinter denen BoA sich in Windeseile umzog und auf einmal ein weißes Glitzerkleid anhatte und den Afro gegen zusammengebundene Haare eingetauscht hat. Man konnte schon erahnen, dass die anschließenden songs also etwas ruhiger werden würden.
6. Song: No.1
Wenn ich mich recht erinnere wurde der Song nur sehr selten live gespielt. Die koreanische Version war glaube ich auch erfolgreiche als die japanische. Jedoch ist der Songtext sehr schön und passt auch relativ gut in die TV-Show. Der Song ist übrigens auch sehr gut zum mitsingen, auch wenn man den Text nicht so gut kennt. Das wurde auch ausgenutzt um einige Parts einzubauen, wo nur das Publikum gesungen hat, was ja auch immer eine sehr schöne Geräuschkulisse erzeugt ^^
7. Song: Listen to my Heart
Endlich! Ein absoluter Pflichtsong bei jedem Konzert von BoA und mein absoluter All-time favourite. Gleichzeitig gefühlvoll und cool, da viele elektronische Klänge im Song eingebaut sind ist “Listen to my Heart“ auch einer der beliebtesten Songs von BoA und ich freue mich unheimlich, dass ich ihn endlich mal live erleben durfte. Die Bühnenbeleuchtung wurde zwar etwas düsterer aber helle Farben passen auch einfach nicht zu dem Song. Damit war die BoA TV-Show dann leider vorbei aber der “Moderator“ meinte wir sollen nächste Woche wieder einschalten. Wäre nur zu schön wenn es die Show wirklich wöchentlich geben würde, da wär ich einmal in der Woche echt nicht ansprechbar xD
8.Song: Jewel
Die nächsten beiden Songs nenne ich einfach mal “Die Songs unterm Sichelmond“. Nach einem kurzen Bühnenumbau stand auf einmal ein Sichelmond über BoA und sowohl die Dancer als auch Band hatten erst mal Sendepause. Ausgenommen, das Piano, das BoAs Ballade “Jewel“ begleitete und damit eine unheimlich romantische Stimmung erzeugte. Da war selbst ich schon langsam den Tränen nah. Mal abgesehen davon, dass BoAs Musik unheimlich abwechslungsreich ist bieten ihre Balladen auch Zeit ein bisschen zu verschnaufen, selbst BoA kann nicht die ganze Zeit umhertanzen wie verrückt. Außerdem ist es schön nur das Piano und sie im Scheinwerferlicht zu sehen
9.Song: 君の隣に Kimi no tonarini
Genauso gefühlvoll ging es auch gleich weiter. “Kimi no tonari ni“ war eigentlich einer Nebensong der Single “Do the Motion“ aber soweit ich mich erinnern kann wurde er bisher ziemlich oft gespielt. Scheint also trotz des eher “zweitrangigen“ Status sehr beliebt zu sein, berechtigterweise. In der Originalversion spielen viel mehr Instrumente aber auch wenn nur ein Piano den Gesang begleitet ist es sehr schön anzuhören, wenn nicht sogar noch einen Tick besser. Damit enden auch schon die Sichelmondsongs.
10.Song: コノヨノシルシ Konoyonoshirushi
Wunderschöner Song und viel zu selten performed. Ohne Sichelmond und mit mehr Instrumenten wurde eine etwas fröhlichere Atmosphäre erzeugt ohne viel Wind zu machen. Danach folgte eine kleine Rede von BoA über die vergangenen 10 Jahre (ist ja schließlich ihr 10jähriges Jubiläum als Sängerin in Japan). Größtenteils plauderte sie aus dem Nähkästchen über die vielen Managerwechsel die sie hatte und wie sich doch die koreanischen von den japanischen Managern ziemlich unterscheiden können. Es gab Höhen und Tiefen in den letzten Jahren aber allgemein ist sie sehr froh, dass so viele Menschen sie unterstützen und dadurch hat sie durchgehalten und freut sich, heute wieder in Japan ein Konzert geben zu können. Außerdem wurde die Gelegenheit von BoA genutzt den nächsten Song anzukündigen, der ein Cover von Adelle war, nämlich “Someone like you“. Ehrlich gesagt hätte ich etwas… Weihnachtliches erwartet aber na gut, der Song ist auch schön auf seine Weise, auch wenn ihn nur wenige kannten. Selbst ich hab ihn nur 2-3 mal gehört aber ich höre auch nicht so sehr Musik aus England oder Amerika.
11. Song: Someone like you (Cover)
Mit einer kleinen Erklärung warum es gerade dieser Song geworden ist, der gesungen wurde, knipste man alle Lichter aus, um die gewünschte leicht depressive Stimmung zu erzeugen. Wie man sieht wurde BoA auch von anderen Künstlern aus den USA inspiriert, was an und für sich nicht schlecht ist. Als ihr Debut-Album in Amerika rausgekommen ist hatte ich noch so gedacht, was sie da bloß unserer BoA angetan haben. Keine einzige Ballade auf dem Album dafür umso mehr Songs, die leicht bitchige Texte mit der geballten Dosis Gucci-Handtaschen, blling-bling Klunker und die ganzen anderen oberflächlichen Hollywood Accessoires, welche scheinbar als unheimlich erstrebenswerte Statussymbole tituliert werden… An und für sich kein Problem, da die Songs trotz der Dance-Genre-Lastigkeit immer noch ziemlich gut geworden sind. Trotzdem hatte ich so die Befürchtung, dass BoA zu sehr von diesem amerikanischen Standard (scheinbar) aufnehmen würde. Insofern bin ich doch froh, dass sie sich künstlerisch doch eher von Adelle hat inspirieren lassen, die ja nun doch etwas niveauvollere Lieder schreibt. Auf jeden Fall sehr schön als Abwechslung.
12. Rock with me
Back to the routes with Rock with me. Es ist schon ne Weile her, dass ich den Song gehört habe. Hat ja auch schon ein paar Jährchen auf dem Buckel. Aber gerade das macht ja auch den Reiz an den Konzerten aus, man weiß nie was gespielt wird. Und besonders bei BoAs breitem Angebot an Songs kann alles Mögliche kommen. Zwar merkte man schon den Unterschied zur früheren Version, ist doch BoAs Stimme mittlerweile erwachsener geworden, was jedoch auf gar keinen Fall die Stimmung verdirbt, im Gegenteil. Meiner Meinung nach strahlt das Lied damit noch viel mehr Energie aus und die ohnehin schon sehr energievollen Dancemoves machen die Performance perfekt.
13. Lose your mind
Auch den Song hab ich eine Weile nicht gehört, wobei er erst vor ein paar Jahren rausgekommen ist. Da er ähnlich wie Rock with you schlicht und einfach rockt bot er einen guten Anschluss und die Stimmung schien nicht mehr steigerbar. Ehrlich gesagt bin ich von mir selbst überrascht, wie mir die Songtexte immer wieder zufliegen wenn ich nur den Anfang eines Songs kurz höre. Lose your mind ist zwar ein Hammersong aber aus irgendwelchen Gründen hab ich den wirklich lang nicht mehr gehört. Und Trotzdem konnte ich es immer noch perfekt mitsingen. Ich denke das ist halt der Fanboy-Faktor ^^‘
14. Dancer Introduction
Da das Ende von Lose your mind für eine beeindruckende Danceeinlage genutzt wurde, hat man gleich daran an die Dancer Introduction angeschlossen. Anders als bei der Band, die bei vielen Konzerten mehr oder weniger die selbe Besetzung hat, sind die Tänzer meistens immer neu und es ist relativ schwer sich zu merken, wer wer ist, zumal es ja auch meistens nicht ihre richtigen Namen sind sondern halt Künstlernamen. Dennoch ist es immer wieder cool zu sehen, wie jeder einzelne Tänzer sich selbst mit seinen individuellen Tanzpräferenzen vorstellen kann. Das gibt dem ganzen immer wieder eine persönliche Note, wodurch man auch eher auf die einzelnen Tänzer achtet, je nachdem welcher einem am meisten ins Auge gestochen ist.
15. Quincy
Auch einer der Songs, die man immer weniger hört, da er albumtechnisch lediglich auf dem Best of Soul Best of Album rausgekommen ist und sonst nur als Single halt. Obwohl der Song schon gar nicht mehr so rockig ist war der Übergang von Lose your mind dazu irgendwie unheimlich passend. Ich glaube bei BoA kann man wirklich von superrockig über raplastigen hip Hop zu gefühlvollen Balladen einen fließenden Übergang schaffen, da so viele Songs genreübergreifenden Charakter haben. Die Bühnenbeleuchtung wurde wieder bunter und der Tanz war wieder sehr eindrucksvoll. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob der Song schon mal auf eins der andern Konzerte gespielt wurde, wenn dann auf dem Best of Soul Konzert. Aber man muss sich ja immer vor Augen halten, dass es die Songs gibt, die schon seit Release zusammen mit einem Tanz an den Start gingen, durch Musikvideo und so und diejenigen, bei denen man sich nachträglich erst noch eine Performance überlegen musste. Quincy hatte zwar ein MV aber ich glaube da waren die Tanzeinlagen doch recht beschränkt. Das einzige was markant daran war, war dieser Spybot der die ganze Zeit durch den Club geflogen ist, Girls abgecheckt hat und als er BoA entdeckte einen Schaltkreiskollaps nach ihrer Pistolenpose erlitten hat xD Insofern Hut ab vor den ganzen Leuten die das alles organisieren. Nicht nur das Technische, sondern auch das Zusätzliche, was mit zusätzlichen Tänzen und Gesang zu tun hat.
16. Bump Bump
Leider ohne Verbal… BoA hat ja schon oft mit dem Sänger von M-Flo (der übrigens auch ab und zu bei den Terriyaki-Boyz mitmacht, bekannt durch Songs wie das Maintheme von Fast and Furious 2 Tokyo Drift) kollaboriert und auch die neuesten Performances Bump Bump und Izm sind mal wieder sehr gelungene Hip Hop-Vertreter (naja Izm ist ja eher ruhig aber egal). Bei verbals Parts hat man natürlich ein Band laufen lassen, da die Parts einfach zu lang und aufwendig sind um sie einfach weg zu lassen. Aber es wäre schon Hammer gewesen, wenn er auch am Start gewesen wäre, so wie bei ihrem Geburtstagskonzert 2006. Wobei es mich nicht gewundert hätte wenn die Eintrittspreise genau aufgrund dieser Tatsache noch mal viel höher gewesen wären. Wie dem auch sei, auch ohne Verbal war es eine sehr gelungene Vorstellung (vielleicht sollte man an der Stelle bemerken, dass es eigentlich keinen Song gab den ich als nicht gelungen angesehen habe von daher Wird die Schwärmerei wohl noch bis zum Ende dieses Eintrags weiter gehen xD).
17. Band Introduction
Konzert fast vorbei und jetzt kommt erst die Band-Intro… Naja aber angesichts der Instrumentlastigkeit von Bump Bump macht es auch irgendwo Sinn. Es ist zwar ein Hip Hop Song aber da hatte wirklich fast jeder zu tun, Trompete, Saxophon, Gitarre, Synthesizer etc. Also auch hier ein schöner und passender Übergang meiner Meinung nach. Die Bandzusammensetzung hat sich im Vergleich zum letzten Konzert, das ja jetzt doch schon eine ganze Weile her ist etwas geändert. Der Chor wurde auf eine Frau reduziert und ab gesehen von dem Pianisten, der immer noch der Gleiche war, soweit ich weiß, waren alle anderen mehr oder weniger komplett neu. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass sie endlich den Pianisten als Chormitglied weggelassen haben. Das hat die Lieder immer so komisch klingen lassen. Manchmal dachte ich mir, welche von den 3 Chorfrauen denn so eine maskuline Stimme hat, bis ich rausfand dass es der Typ am Piano war. Sorry, Avex aber das hat wirklich wirklich nicht gepasst. Bitte behaltet die Besetzung vom Xmas Konzert 2011 so ungefähr bei! >__<
18. Kiseki 奇跡
Weiter mit etwas ruhigerem. Kiseki ist auch eines der Oldies but Goldies und eines der Lieder, die mir im Nachhinein auch einfach nicht mehr aus dem Kopf wollten. Selbst die Tatsache, dass der Song jetzt schon sehr anders klingt, da BoA halt nicht mehr ihre Teenie-Stimme hat, nimmt dem Song nicht seinen Zauber. Im Gegenteil, irgendwie kommen die betonteren Stellen jetzt viel kratvoller und aussagekräftiger zur Geltung.
19. Eien 永遠
Ab jetzt kommen nur noch die neueren Songs mit Ausnahme von Meri Kuri, was ja bei einem Weihnachtskonzert absolut obligatorisch ist. Dementsprechend wird die vorherige Upbeat Stimmung mehr und mehr gedämpft aber natürlich auf eine schöne Art und Weise. So allgemein war das Konzert auch sehr aufregend, obwohl man ja eher etwas Besinnlicheres erwartet. Aber Da BoAs Repertoire ja mehr als nur Balladen zu bieten hat wurde das Besinnliche Feeling für den Schluss aufgespart. Mit Eien wurde dieser Part sehr passend eingeleitet, auch wenn man die eigentliche Melancholie des Liedes nur mitkriegt wenn man genau auf den Text hört. Dennoch wie gesagt ein schöner Übergang.
20. I see me
Einer der Songs, die ich zugegeben nicht so oft gehört habe. Wenn ich mich recht erinnere kam es nach Woo Weekend raus und ist noch auf keinem Album vertreten. Demnach ist es noch nicht so in Gang gekommen. Dennoch eine sehr schöne Ballade ähnlich wie der Song Milestone, der ja auf dem Konzert unheimlich gepuscht wurde. Ich hab mir natürlich auch gleich eine CD + Poster klar gemacht ^^. I see me hat da schon eine sehr schöne Atmosphäre erzeugt und obwohl es nicht so viele Weihnachtslieder dieses Jahr gab haben die letzteren Songs doch einen sehr schönen Effekt, der doch sehr an das allseits bekannte weihnachtliche Besinnlichkeitsgefühl dran kommt.
21. Speech 2
Kurz vor Schluss wurde noch etwas aus dem Nähkästchen geplaudert. 10 Jahre in Japan bieten es auch einfach an mal etwas Revue passieren zu lassen. Grundsätzlich ging es um Manager, Managerwechsel und die anfänglichen Schwierigkeiten in Japan und mit der Sprache, die bestimmt jeder der nach Japan kommt mal hatte. Recht amüsant wenn man die Erwartungen der Manager in Korea und Japan, deren Vorstellungen von Erfolg doch recht unterschiedlich sind, im Hinterkopf behält.
22. Milestone
Der Meilenstein, ein guter Song. Natürlich Uraufführung wenn man das so nennen kann. Reiht sich schön in die Reihe der bekannten Balladen ein und ist I see me gar nicht mal so unähnlich. Ehrlich gesagt hab ich erst überlegt ob ich mir die Single mitnehme, da ich ja nicht so der Fan von Singles bin, weil wenn ich die auch noch sammeln würde irgendwann arm wäre ^^‘ Daher hab ich nur ausgewählte Singles von BoA. Aber nachdem ich den Song live gehört habe mit der altbekannten Ladung Emotion von BoA war ich so bewegt von dem Song, dass ich nicht anders konnte. Auf jeden Fall ein sehr schöner Song den ich von ihr echt gern öffter hören würde.
23. Meri Kuri
So und dann war Schluss… Ne halt fehlt da nicht noch was? Wo sind die Wintersongs wie Winter Love oder Meri Kuri? Die 2 Songs Meri Kuri und Every Heart, die BoAs Aushängeschild Nr. 1 sind und für viele Leute bestimmt der Hauptgrund zu ihrem Konzert zu gehen, sollen nicht gespielt werden? =O Aber nach ein paar Rufen des Publikums kam BoA nochmal raus und performte Meri Kuri. Mit superschönem Schneefall und unglaublich toller Beteiligung des Publikums. Ich glaube jeder hat da mitgesungen. Da sind selbst die grummeligsten “Fans“weich geworden ^^ Tja unsere BoAhats halt immer noch drauf.
Meiner Meinung nach ein super gelungenes Ende für ein weiteres superschönes Xmas Konzert.
So ich wage zu bezweifeln dass sich jemand wirklich alles von meiner Beschreibung angetan hat ^^ aber für diejenigen, die Lust auf mehr bekommen haben, die DVD vom Album ist bereits käuflich erwerbbar in Japan oder Hier
Bestimmt haben Amazon oder ebay auch was im Angebot also mir soll es egal sein wo ihr es euch her holt. Hauptsache ist: Wenn euch die Musik gefällt dann unterstützt BoA und holt euch die DVD =D




Volunteering in Kesennuma .. äh Rikuzen Part 2

Ja, wie man es aus dem Titel schon entnehmen kann ging es letztendlich nicht nach Kesennuma sondern Rikuzen. Auch Rikuzen liegt sehr nahe am Meer und wurde mit unter am schwersten getroffen, als der Tsunami zugeschlagen hat.
Aber eins nach dem anderen.

Erst einmal ging es für uns zum Hauptquartier der Nippon Foundation, wo es eine kleine Einführung für alle Volunteers gab. Gesponsert von der Nippon Foundation ist das Road Projektt Gakuvo (Kurzform für Gakusei Voluntering also Studenten Volunteering) eine Möglichkeit für Studenten als Volunteer in den vom Tsunami getroffenen Gebieten aktiv mitzuhelfen und Erfahrungen als Volunteer zu sammeln. Es kamen mehr als 100 Studenten von vielen japanischen Hochschulen, nicht nur Tokyo sondern auch Westjapan und andere Gebiete, um als Volunteer mitzuhelfen. Bei der Einführung wurden wir auf das Bevorstehende mental vorbereitet, worauf man zu achten hat bei arbeiten in den Gebieten sowohl, wie man sich zu verhalten hat gegenüber Betroffenen und wie man sich selbst am besten vorbereiten kann. Auf jeden Fall ist die Arbeit sehr hart und viele sind es vermutlich nicht gewöhnt von daher ist bei der Arbeit das allererste Gebot seine Kräfte einzuteilen und wenn es gar nicht mehr geht auch mal Pause zu machen, denn die eigenen Gesundheit geht immer vor.
Nachdem das meiste geklärt war, wurden wir alle in Gruppen aufgeteilt und zu unseren Bussen beordert. (Widererwarten ging es für meine Gruppe nicht nach Kesennuma sondern nach Rikuzen) Bis zu dem Zeitpunkt kam einen das Ganze noch wie eine Klassenfahrt vor. Während der Fahrt hat unser Gruppenführer mit diversen Eisbrecherspielchen dafür gesorgt, dass sich jeder vorstellen durfte und sich mit allen anfreunden konnte. Somit war jeder eingebunden und selbst die stillsten Mäuschen waren nach und nach bei allen anderen bekannt. Jeder hatte auch einen “Buddy“ damit man leichter feststellen konnte, wenn jemand fehlte und dass man gleich zu Anfang jemanden hatte, mit dem er sich versteht und etwas über eventuelle Erfahrungen und Erwartungen zum Volunteering plaudern konnte. 2 Stops in Saitama und Sendai waren auch mit eingeplant um ein bisschen Mittag zu verspachteln. Dazu muss ich sagen, dass die Raststätten an denen wir waren schon echt Restaurantatmosphäre hatten. Selbst die Tatsache, dass Souvenirstände gleich neben an standen hat das nicht wirklich beeinflusst. Schon nicht schlecht.



















Später Ankunft in Tono, eine Kleinstadt die etwas weiter weg vom Meer liegt. Hier übernachteten wir in einem Gemeinschaftszentrum mit 2 Räumen, jeweils für Mädchen und Jungs, 2 Bädern und einer Küche. Es war zwar noch kein Winter dort aber in den Nächten konnte es schon etwas kalt werden. Zum Glück waren die Schlafsäcke vom Religious Center der ICU schön dick und isolierend, von daher hatte ich da nicht wirklich Probleme außer kalte Ohren am Morgen. Am Abend hatten wir dann immer einen Gasofen an, der aber wegen Brandgefahr über Nacht aus war. Übrigens wird in der kalten Jahreszeit überall mit Hinweisbannern darauf hingewiesen mit Feuer sorgsam umzugehen um Brände zu vermeiden. Gasöfen sind also scheinbar gut benutzt in Japan.
Am ersten Tag gab es noch nicht viel zu tun, da wir ja auch um ca. 18 Uhr angekommen sind. Also haben wir in einer kleinen Besprechungsrunde geklärt wie der Einsatz am nächsten Tag aussehen wird, wann wir aufstehen müssen und sonstigen organisatorischen Kram. Nicht viel später ging es dann auch schon in die Schlafsäcke.















Zweiter Tag mit Morgenapell beim Social Center in Tono. Wir und die anderen Gruppen erhielten ein paar Grußworte von den Einsatzleitern und unsere genauen Einsatzorte in Rikuzen. Für unsere Gruppe ging es an die Küste, nah eines ehemaligen Dorfes.
Natürlich war von dem Dorf nicht viel übrig. Der Tsunami hat wirklich unglaublichen Schaden angerichtet. Obwohl vieles schon beseitigt wurde gab es immer noch sehr viele zerstörte Häuser, Container, die eigentlich im Hafen sein sollten, auf Grund gelaufene Schiffe etc. Unsere Hauptaufgabe bestand darin einen durch Schlamm blockierten Fluss wieder zum fließen zu bringen um einerseits das schmutzige teils toxische Wasser zu beseitigen und das klare Wasser wieder fließen zu lassen. Also rein in die Schutzanzüge ran an die Schaufeln und Schlamm beseitigen. Es war echt eine tolle Erfahrung mit allen zusammen zu arbeiten und gemeinsam so viel zu schaffen. Bereits am ersten Vormittag hatten wir so viel geschafft, dass man erst einmal wieder sehen konnte wo der Fluss lang verläuft. Um 1 war Mittagspause. Das bestand in der Regeln immer aus Instand Nudelsuppen und Obst ^^‘ Tja mehr ist aber auch leider nicht drin wenn man mit einem Reisebus unterwegs ist. Nahrungsmittel haben wir auch größtenteils alle selbst mitgebracht, da man meist noch davon ausgehen sollte, dass es in einigen Gebieten nach wie vor eine Knappheit an Nahrungsmitteln gibt und die wenigen Nahrungsmittel, die es gibt für die Anwohner gedacht ist. In Rikuzen und Tono war das aber nicht mehr der Fall, insofern hat sich die Gegend schon wieder ganz gut erholt. Um 2 Uhr ging es dann weiter und wir arbeiteten noch bis 17 Uhr weiter. Dann gab es eine Art Zwischenreport von unserem Aufseher, was wir schon geschafft haben und was noch zu tun ist.
Danach ging es erst mal nach Hause. Nach getaner Arbeit und bei den doch noch relativ warmen Temperaturen schwitzt man doch schon ganz schön vor sich her. Daher ging es erst mal in ein Badehaus in der Nachbarschaft. Das ist auch eine sehr gute Sache wenn sich der Muskelkater langsam breit macht. Da tut so ein heißes Bad schon echt gut. Das wissen auch die Bauarbeiter in der Gegend, weshalb wir uns öfter mit ihnen unterhalten. Mit Ausländern kommen sie zwar nicht so oft in Kontakt aber umso größer war dann auch immer das Interesse daran zu erfahren, warum wir gerade als Volunteer hier unterwegs machen, oder was wir generell in Japan tun.
Nach dieser vitalisierenden Baderunde ging es zum Supermarkt einkaufen. Wir hatten vor uns Curry-Reis und Onigiri (Reisbällchen) zu machen. Genau das taten wir dann auch in der Gemeinschaftsküche im Zentrum. Es war richtig klasse mit allen zusammen das Essen zuzubereiten. Arbeitsteilung die funktioniert ist aber auch eine tolle Sache.
Als wir gegessen hatten kam noch ein anderer Volunteer der Aufseher bei einer anderen Gruppe waren und mit ihm hatten wir immer unsere täglichen Errungenschaften ausgetauscht. Ehrlich gesagt klang das, was er gemacht hat viel interessanter. Er hatte viel mehr mit den Menschen vor Ort zu tun und half ihnen direkt bei Aufbauarbeiten und Verteilertätigkeiten. Dennoch war er von unserer Arbeit auch immer ziemlich beeindruckt. Auf jeden Fall auch eine nette Sache sich mit erfahrenen Volunteers auszutauschen. Danach gab es noch eine Massenmassage und danach ab in die Falle.

Der dritte Tag war auch nicht großartig anders. Nur, dass der Leiter des Gemeinschaftszentrums uns eine Misosuppe zum Frühstück gemacht hat und das war bei den doch schon ziemlich kalten Temperaturen am Morgen eine willkommene Geste. Dann ging es zum Einsatz. Inhaltlich ist nicht wirklich was anderes passiert als am zweiten Tag von daher überspringe ich einfach mal die Details und sage einfach nur dass der Fluss jetzt schon wieder am fließen war. Da das schon schneller geschehen ist als geplant haben wir uns am Tag danach noch etwas um das Umland gekümmert.
Am Abend wurde wieder gekocht, gebadet und sich ausgetauscht und das war es auch schon.

Am letzten Einsatztag haben wir noch das Umland etwas vom Salzwasser befreit so gut es ging und am Abend gab es noch eine Einschätzung von allen Teilnehmern zum Einsatz, der allgemein sehr positiv und Dank unseres Teamleiters sehr amüsant gestaltet war. Dieser war am Ende auch so heiser, dass er einen “Dolmetscher“ brauchte, der für ihn sprach xD

Am letzten Tag hieß es aufräumen und ab nach Hause. Wieder mit ein paar Zwischenstopps an einigen Raststädten. Abends kamen wir dann wieder bei der Nippon Foundation an, wo wir alle eine Teilnahmebescheinigung erhielten und mit stolzer Brust nach Hause gingen.

Mein Fazit vom Einsatz: Es war eine unheimlich tolle Erfahrung. Zusammen mit allen arbeiten, kochen und leben ist schon ziemlich klasse. Und man fühlt sich gut, wenn man so wie ich endlich mal direkt etwas für die Betroffenen tun konnte. Zwar blieb die Rückkopplung bei unserer Tätigkeit meist aus aber an einem Tag als wir unsere Tageszusammenfassung bekamen, hielt ein Auto an und ein Mann stieg aus, da er sich direkt bei uns für unsere Hilfe bedanken wollte. Das war schon sehr ermutigend weiter zu helfen.
Zwar sind seit der Katastrophe schon ein Jahr und mehrere Wochen vergangen aber es gibt immer noch eine Menge zu tun. Und ich kann jedem, der direkt etwas tun möchte nur raten auch mal als Volunteer nach Tôhoku zu gehen nicht nur um den Leuten dort beim Wiederaufbau zu helfen sondern auch um wertvolle Erfahrungen in der Gruppe zu sammeln.