Mittwoch, 23. November 2011

Volunteering in Kesennuma Part 1

Um die Ferien auch etwas sinnvoll zu nutzen habe ich mich dazu entschieden als Vonlunteer nach Kesennuma zu gehen. Kesennuma ist eine der vielen Städte, die nach dem Tsunami fast komplett zerstört wurden und auch jetzt fast 9 Monate nach der Katastrophe haben viele Leute dort noch immer kein Dach über den Kopf und kämpfen Tag für Tag um ihre Heimat wieder aufzubauen. Als Volunteer möchte ich meinen Teil dazu beitragen den Menschen in Kesennuma etwas von ihrer Last abzunehmen, sodass sich die Situation so schnell wie möglich normalisiert. Natürlich ist es noch ein langer Weg bis dahin aber je mehr Leute aus anderen Regionen Japans und der Welt mithelfen umso schneller können die Opfer der Katastrophe wieder ein halbwegs normales Leben führen.

Meine Gruppe fährt am Freitag los und wir werden bis Montag in Kesennuma tatkräftig mithhelfen und so gut es geht wieder Sachen bereinigen und aufbauen.

Ich hab mir schonmal ein bisschen Ausrüstung beim örtlichen Gartenbaumarkt organisiert:


Was braucht man so alles als Volunteer? nun auf jedenfall angemessene Schutzkleidung darunter sind Wasserfester Arbeiterstiefel, ein ganzkörper Schutzanzug, Schutzmaske, Schutzbrille, Helm (den kriegen wir vor ort gestellt) 2 paar handschuhe, Wärmepads (Kairo) jede menge Proviant und eine Washctasche mit Arznei und Waschzeug.
Zu den Schutzmaßnahmen muss ich glaube ich nicht viel sagen, denn wenn man in einem Katastrophengebiet arbeitet weiß man nie was unter den trümmern verborgen liegt, Glasscherben, Nägel, Schrauben und dergleichen können bei ungeschützten Helfern schon böse Verletzungen hervorrufen.
Den Proviant brauchen wir deshalb, weil die Versorgung in vielen Gebieten nach wie vor sehr stockend ist. Zwar kann man schon wieder vielkaufen in Supermärkten und Kombinis aber sollte man sich als Volunteer vor augen halten, dass das Essen dort für die Anwohner gedacht ist und nicht für hunderte von Volunteers.
Eine sonderversicherung schließen wir auch ab, damit wir auch im schlimmsten fall abgesichert sind und ansonsten kann es eigentlich schon losgehen. Freitag morgen fahren wir mit dem Bus los,dann sollten wir ungefär nachmittags ankommen, wo wir noch ne kleine Einführung erhalten und dann geht das große "Saubermachen" auch schon los.

Im zweiten Teil werde ich dann von meinen Erfahrungen als Volunteer berichten.

Herbst-Impressionen

Als nächstes dachte ich, dass es langsam an der Zeit ist, den schönen herbstlich bunten Campus ein bisschen festzuhalten. Von daher gibt es eigentlich nicht viel zu erzählen aber umso mehr Fotos zu zeigen. Wenn man bedenkt wie grün noch alles vor nicht allzu langer Zeit war und plötzlich ist alles schön bunt. Also naturmäßig ist der Campus echt mehr als gesegnet. Aber seht einfach selbst:








Fuji-Q Highland - Nervenkitzel vorm Berg Fuji

Ferienzeit kann ganz schön langweilig sein wenn man nicht so richtig weiß was man machen soll. Zum Glück ist das im Keyaki-Wohnheim anders. Bei einem unserer geselligen Abende im Socialroom haben wir einfach mal ganz spontan entschieden nach Fujikyuu zu fahren, einer Hochebene direkt vorm Berg Fuji, einerseits bekannt für Onsen, heiße Quellen, aber auch für den Fuji-Q Highland Vergnügungspark. Ein Ort an dem ich gefühlte 5 mal gestorben bin aber dazu später mehr ^^


mit dem Bus sind wir also vonShinjuku aus nach Fujikyuu gefahren. Und wies aussah waren wir nicht die einzigen von der ICU mit dieser Idee, einige Leute vom Ginkgo-house sind rein zufällig im gleichen bus wie wir mitgefahren, ohne dass wir uns vorher abgesprochen haben.
Vom weiten kann man schon ziemlich gut erkennen dass man sich dem Park nähert, denn abgesehen von den riesigen Achterbahnen gibt es nichts wirklich auffäliges auf dem Plateau vorm Fujisan, wenngleich die Sicht und die Natur rundherum schon unglaublich schön waren.
Zunächst mussteen wir ersteinmal anstehen, weil der Park noch nicht offen war aber als er dann geöffnet wurde ging es relativ schnell rein. Die Chance haben wir gleich genutzt und sind zu unserer ersten station, dem "King of Coaster" a.k.a. Fujiyama. Ich vermute mal der Name soll eine kleine Paraodie sein, da viele ausländer den Fuji ja fälschlicherweise als Fujiyama bezeichnen, was an und für sich nicht falsch ist, da yama ja Berg bedeutet, aber in der zusammengesetzten lesung mit Fuji wird aus yama san, also Fujisan. wie dem auch sei ich dachte dass es vllt etwas heftig ist gleich mit dem "King of coasters" anzufangen aber im vergleich zu anderen achterbahnen war der noch relativ human. Es ging "nur" ca. 80 meter hoch und von dort aus fast nur noch bergab mit kurven, schleifen und so weiter. Auf Loopings und dergleichen haben sie da erstmal verzichtet.

Der zweite Coaster war schon um längen härter, wie man hier auf dem Bild vielleicht schon erkennen kann. Loopings, Freefalls, Schrauben und als wäre das noch nicht genug haben sich die Sittze selbst noch gedreht und bewegt, so wusste man nie in welche Richtung es eigentlich geht oder ob man gerade den Himmel oder den boden über seinem Kopf hat x__x Die Achterbahn trägt den schönen Namen Eejanaika? was soviel bedeutet wie "Ist das nicht großartig?" Angesichts der Tatsache wieviele Leute dafür schlange standen schie er das auch wirklich gewesen zu sein. Ich dachte zwar eher, dass sich viele Leute davor verkrümeln würden aber nein es sind echt viele dagewesen, sogar Frauen, von denen man so viel Mut vllt gar nicht erwarten würde. Selbst unsere Yuri aus dem Keyaki-Ryô hat sich den "Spaß" gegeben, wenn auch mit einem sehr mulmigen Gefühl in der Magengegend.
Übrigens hat die achterbahn auch ihre eigene Website. Wer die Höllenfahrt gern mal vom heimischen Wohnzimmer aus mitmachen will der kann hier klicken und auf der Website dann auf Special Movie die ganze Fahrt per Kamera angucken.
Also danach rutscht einem das Herz erstmal gewaltig in die Hose. Aber damit noch nicht genug.

Unsere nächste Station war die Achterbahn mit Namen Takabisha. Die war zwar nicht so heftig wie Eejanaika aber verfügte über eine recht heftige Beschleunigung und ene stelle wo man einfach mal mit dem gesicht nach unten kurz anhält und erst nach ein paar sekkunden "erlöst" wird. Beim Anstehen gabs dazu auch zwei schöne Bilder, die die Situation recht nett erläutert hatten:

Übersetzung: Bild 1 "An der Stelle..." Bild 2 "...passiert das" recht treffend wie ich finde xD Ansonsten war die Achterbahn recht chillig.

Als nächstes ging es in ein Spukhaus. Da durfte man natürlich keine Fotos machen aber so viel sei gesagt, es errinerte ein bisschen an Silent Hill, war sone art krankenhaus mit Zombidoktoren, die aus allen möglichen Ecken aufgetaucht sind. Dafür haben wir echt am längsten angestanden, hat ca. 2 Stunden gedauert. Dementsprechend haben wir diesen dollen Anweisungsfilm darüber was man machen darf und was nicht ca. 20 mal gesehen, was die Leute aber nicht davon abgehaltten hat uns drinnen nochmal alles vorzubeten. Ahso und wenn man wollte konnte man sich auch einen Schutztalisman gegen Monster kaufen (was allerdings schwachsinn war, da die Monster dadurch ja nicht wirklich abgehalten wurden und dadurch eher bewiesen wurde, dass diese Dinger ja gar nix taugen aber naja... ^^)

Unsere Mädels haben sich vor angst manchmal fast in die Hose gemacht, allerdings muss man auch sagen, dass die "Schauspieler" ziemlich gut und überzeugend waren. Selbst dann wenn man nichts erwartet hatte kam einer von hinten die Treppe raufgeschlendert. Schon echt gut gemacht.

Dann waren ich und Isam noch auf nem Freefall-tower, der erstmal gar nicht so schlimm aussah. Wir haben erstmal voll die Aussicht genossen, von wegen "guck mal wie cool der Fuji aussieht" und alles und auf einmal gings abwärts: "AAAAaaahhh..." xD Schon etwas überraschend, da man von unten gehört hat wie die Luft abgelassen wurde, daher hatten wir auch oben ein Zischgeräusch erwartet bevor es nach unten ging. aber das haben wir nicht mehr gehört.
Dann waren wir noch auf nem Splash-Coaster, was aber ne Schnappsidee war, weil wir danach nass wie die Katzen wurden ^^' Selbst die Regencapes die wir bekommen haben konnten uns davor nicht bewahren.
Joa dann haben wir noch bissl was gefuttert aber für mehr warr dann keine Zeit mehr. Ich glaube die meiste Zeit dort haben wir mit anstehen verbracht... aber naja das war es wert.

So und hier jetzt noch ein paar coole Fotos vom Park:






Tokyo Nightlife

Weiter gehts mit einem kleinen Einblick in das Nachtleben Tokyos. Bisher waren wir zwar nur in einem Club in Shibuya - der Camelot Club - aber der ist schon echt nice im Preis Leistungsverhältnis. Wenn man vor 22:30 kommt dann zahlt man als frau keinen Eintritt und als Kerl nur 1000 Yen, was schon echt nicht viel ist aber darüber hinaus bekommt man noch 2 Getränkecoupons im Wert von 1000 Yen. Sprich man zahlt im schlimmsten Fall für 2 Getränke um da reinzukommen. Also echt ein gutes Angebot.

An dem Wochenende war ein bulgarischer Bekannter von Jin in Tokyo und wir haben ihn schon vorher ne menge von der Stadt gezeigt, also sollte er auch was vom Nachtleben mitbekommen. Delyan war echt ein unglaublich netter Typ und war seit langem mal wieder jemand der meinen Humor komplett teilte ^^ war echt cool mal wieder über richtig blödsinnigen Schwachsinn lachen zu können, wenn auch zum Ärger unserer Mädels aber naja da mussten sie einfach mal durch xD


Mit von der Partie waren auch Egil, ein Isländischer Kommillitone und Maria.
Bevor es aber in den Club ging beschlossen wir noch zu Donkihote zu gehen, das ist sowas wien supermarkt, wo man echt fast alles kriegen kann, was man so braucht, um ein bisschen vorzuglühen. Selbst bei 2 Gratisgetränken zahlt man für jedes weitere immerhin 500 Yen und das ist dann schon echt teuer.


Der Club verfügt über 2 Floors wo abwechselnd Rap, Reggeatone, Pop, Elektropop, Techno und noch diverse andere sachen gespielt wurden. Außerdem gibt es eine kleine chillout-lounge wo man sich ausruhen oder bei ein zwei Drinks nette Gespräche führen kann. Außerdem war an dem Abend gerade Halloween Party, daher konnte man ne menge kostümierter Gestalten sehen. bei einem sind wir alle angesprungen und ich bin gleich losgestürmt um um ein Foto zu bitten ^^


Ja da staunt unsere Jini aber nicht schlecht. Hat sich doch einfach mal der Joker aus Batman zu uns gesellt. Tja da bleibt eigentlich nur noch eins zu sagen: "Why so serious?" ^^
Neben dem Joker haben wir aber auch noch ein paar andere Leute kennengelernt. Unter anderem ein Japaner den sich Maria "geangelt" hat und der meinen "Style" irgendwie supercool fand xD er hats mir auch mehrmals mitgeteilt und von wegen damit könnte ich voll viele Frauen angeln... Äääähhh sorry aber ich bin glücklich vergeben! Ist ja ein nettes Kompliment aber das muss echt nicht sein. Zumal ich nicht genau wusste ob er wirklich nur meinen Style mag oder ob er nicht teilweise vom anderen Ufer war... ^^' von daher war der Spruch: "Zannennagara kanojo ga irunda" = "Bin leider schon vergeben" in zweierlei hinsicht ne gute Abwehr dagegen xD


Alles in Allem wars aber ein sehr cooler Abend der auch sehr lange gedauert hat ^^ Ich sag mal so: Die Ausgangssperre konnte ich irgendwie einhalten, da ich genau dann wieder zu hause war als wir wieder ein und ausgehen durften xD

ICU Festival


Alle Jahre wieder am 31.10. findet das ICU Festival statt. Damit das auch niemand verpasst oder vergisst gibt es sogar einige Counter, die die tage bis zum großen tag runterzählen.

Ja und was gibt es so auf dem Festival? Auf jedenfall jede menge Essenstände mit allerlei köstlichkeiten, Bühnenperformances, Spiele für jung und alt und noch diverse andere Sachen. ehrlich gesagt hab ich mich ein bisschen schlecht gefühlt weil sich alle so übelst angestrengt haben um das Fest vorzubereiten aber ich hatt emich mehr oder weniger ausgeklinkt. Naja wenn man schon beim Dorm-Festival mitgmeacht hat und diverse andere Veranstaltungen mitorganisiert hat dann hat man einfach keine große Lust mehr auf weitere feste und dergleichen. schon gar nicht wenn man kurz vor den Finals steht und dafür eigentlich gar keine Zeit hat.

Trotzdem haben die Jungs und Mädels vom Festival Kommitee gute arbeit bei der Orga geleistet und es war ein echt schönes Wochenende, nicht nur für ICU Anhänger sondern auch für Anwohner, die auch tatkräftig mitgemacht haben bei spielen, Shows und dergleichen.

Also merke: ICU Festival ein absolutes Highlight des Campuslebens an der ICU

Eintragmarathon und Finalexams

So da ich meinen Blog ziemlich vernachlässigt habe in letzter zeit werde ich jetzt mal ein paar mehr einträge machen, um die Ereignisse der letzten Wochen nochmal rekapitulieren zu lassen.
Leider weiß ich bei den meisten nicht mehr, wann genau wir was gemacht haben aber das ist ja auch mehr nachringig.

Fangen wir einfach mal mit den Finals an. Mein letzter Eintrag handelte ja von den Midterms daher hat man da nen guten kontrast denke ich mal.
Allgemein war die Japanischprüfung fast so aufgebaut wie die midterms nur, dass wir mit der mündlichen Prüfung zu erst angefangen haben, dann die Textverständnis und Grammatikprüfung und zum Abschluss noch eine Hörverständnisprüfung. Die Textverständnisaufgabe hatte es diesmal jedoch etwas in sich, da es gar nicht mal so leicht ist über die tiefere Bedeutung von japanischen Märchen zu lesen aber ich denke ich habe es trotzdem ganz gut hinbekommen. Die Ergebnisse gibts dann auch am 24.11. also werde ich mal nach meinem Volunteering nachfragen.
(Zum Volunteering gibts gleich noch nen extra Artikel)

Abgesehen von Japanisch hatte ich zwar nur ein kleines Kurzexam aber das heißt nicht, dass es nicht minder stressig war. Wenn man keine Prüfungen schreibt muss man seine Punkte anderweitig verdienen. Und zwar in Form von Essays und Gruppenarbeit. Letzteres war manchmal ziemlich anstrengend weil es ziemlich schwer ist alle Gruppenmitglieder mal für ne Besprechung zusamen sammeln zu können... Aber naja irgendwie haben wirs dann doch geschafft alles vorzubereiten und konnten gute Präsentationen starten.

Joa ich denke mehr gibts nicht zu erzählen über die Finals. Einfach gut lernen und etwas auf stress einstellen und dann klappt das alles ^^

Donnerstag, 20. Oktober 2011

Midterm-exam Ergebnisse und Infos

So heute mal ein paar Infos über die Midterm-Tests und meine weiteree Planung.
Die Ergebnisse vom Kanjitest hatten wir ja schon relativ früh bekommen und da war ich mit meinen 82/85 Punkten eigentlich ziemlich zufrieden (wenn nur nich immer diese dummen Schusselfehler wären >__>) Die Ergebnisse von den restlichen Aufgaben gab es diese Woche. zusammengefasst befinde ich mich allgemein im oberen 2er-Bereich bei allen Tests. Das ist ganz ok aber da geht noch mehr. Ich denke wenn ich wieder richtig drin bin in der Lernerei dann sollte auch ein 1er Ergebnis bei den Abschlusstests drin sein.
Kurz gesagt, notentechnisch läuft es ganz gut =)

Dann habe ich noch etwas zu verkünden. Die kommenden Trimester-Ferien habe ich schon ziemlich gut verplant. Einerseits denke ich darüber nach an einer Volunteering-aktion teilzunehmen die einige Tage gehen wird und außerdem habe ich mich für ein Homestay Program über Weihnachten und Neujahr in Hokkaidô angemeldet. Demnach werde ich vom 21.12. bis 11.1. nicht in Mitaka sein. Nachdem ich mein 300-Zeichen langes Motivationsschreiben fertig geschrieben habe denke ich, dass der Aufenthalt ach für meine Feldforschung sehr hilfreich sein könnte. Außerdem komme ich endlich mal in einen teil von Japan den ich noch nicht kenne und lerne das "Landleben" der nördlichsten japanischen Insel kennen.
Klingt auf jeden Fall alles super interessant und ich bin gespannt was mich im Alaska Japans erwarten wird. Ich ziehe auf jeden Fall schonmal meinen Wintermantel an xD

Natürlich halte ich den Blog up to date über meinen Aufenthalt dort also keine Sorge, ihr werdet schon nichts verpassen ;)

So, Ende der Durchsage ^^

Sonntag, 16. Oktober 2011

Ereignisse der letzen Tage

Da in der letzten Woche soviel passiert ist und ich nicht mehr alles im Detail erklären kann werd ich mal einen etwas schnelleren Durchlauf davon machen.

Zunächst einmal hatten wir im Zelkova House letzten Freitag eine Nabe-Party zur Begrüßung der neuen Bewohner des ersten Stocks (wenn auch etwas sehr spät ^^) Nabe ist schlicht gesagt japanischer Eintopf mit allerlei Gemüse, Pilzen manchmal auch Nudeln und Teigtaschen. Super lecker und immer sehr vielfältig.


Danach haben wir noch ein bisschen paddy mit Sake, Bier und was wir sonst noch so hatten gemacht ^^ Sehrlustig auf jedenfall.

Am Samstag danach sind wir zusammen mit unserer Klasse vom Kurs Contemporary Japan in den Ueno-Park gegangen, der wie ich jetzt auch schon weiß (xD) geschichtsträchtiger ist als ich dachte.

 Geführt von einem unserer Dozenten ging es ziemlich früh schon los durch den Uenopark. mal eine kleine Vorgeschichte dazu: In der Edozeit diente das Gelände des Ueno Parks unter anderem als Zufluchtsort für die Shôgune der Tokugawa Familie. Der vormals als Kan'eiji bekannte Tempel dort sollte den Nordosten der Burg Edo absichern. Mit dem Eintreffen der schwarzen Schiffe in Edo unter dem Kommando von Commodore Perry geriet die vormals so stabile Bakufu-Regierung der Shôgune jedoch ins wanken und einige westliche Provinzen rebellierten gegen die Obrigkeiten in Edo mit dem Ziel den kaiser wieder als einzig legitimen Herrschern von Japan an die Macht zu bringen. Unter dem Befehl von Saigô Takamori stellte die Provinz Satsuma eine Armee zusammen, die gegen Edo in den Krieg zeihen sollte. andere Provinzen wie Chôshu schlossen sich dieser schnell an. Zahlenmäßig waren sie der schlagerprobten Armee des Bakufu zwar immer noch unterlegen, jedoch bediente sich die kaiserliche Armee erstmals der westlichen Technicken und besonders die französische Armee unterstütze die kaiserliche Armee besonders im Taktischen Bereich und mit der Lieferungen von Schusswaffen. Nach einem kurzen Eroberungszug der Armee auf dem Weg nach Edo war schnell klar, dass die Samurai in Edo sich eine harte Schlacht mit den kaiserlichen leifern müssten. Katsu Kaishû einer der Befehlshaber der Shôgunatsregierung bemühte sich daher auch um diplomatische Verhandlungen um die Opferzahlen so niedrig wie möglich zu halten. Zu letzt wurde sogar die ,ehr oder weniger kampflose Übergabe der Burg Edo beschlossen. Jedoch waren einige Samurai mit dieser Entscheidung nicht zufrieden und bildeten die Shôgitai eine eigenständige Armee, die sich der Bewachen des Kan'eiji Tempels verpflichtet haben. Katsu Kaishû lobte zunächst noch ihr Engagement zum Wohle des Shôgunats als sie jedoch die kaiserlichen nach ihrer Ankunft in Edo angefahren haben und somit einen Angriff auf den Kan'eiji provozierten, kritisierte Kaishû das ungestüme Verhalten der Samurai. Ihm war klar, dass der Wechsel zur Kaiserherrschaft nicht aufgehalten werden konnte. Nach einem blutigen Schlagabtausch der beiden Parteien beschlossen die imperialen ihre großen Kanonen einzusetzen um den Kan'eiji Tempel einzunehmen, nach nicht mal einen Tag war dies auch erreicht und die Shôgitai wurden endgültig geschlagen.

Statt den tempel wieder aufzubauen wurde das Gelände mittlerweile zu einem Park umfunktioniert, der an den Boshin-Bürgerkrieg zurückerrinern sollte. Neben der Statue von Saigô Takamori, der dem eine oder anderen vielleicht auch aus dem film The Last Samurai bekannt sein sollte, und dem Grabmal für die Shôgitai, lassen sich im Park jede Menge Museen, kleinere Tempel und Schreine die an jene aus Kyôto und Nikko angelehnt sein sollen und auch ein Zoo finden. Letzterer ist ziemlich stolz auf seinen Panda, den die chinesische Regierung freundlicherweise gesponsort hat.

Über den Zoo selbst werde ich jetzt nicht noch einen Vortrag halten, da ich das in einem früheren Eintrag ja schon einmal getan habe, genauso über das Toyko National Museum. Wer darüber etwas erfahren will ---> Klick
Da ich noch mehrzu erzählen habe hier nur noch zwei Sachen die ich sehr erwähnenswert finde:

Diese Statue da stellt Mr. 1000 Yen-Schein dar, Dr. Hideyo Noguchi. Gleich nebenan ist auch passend dazu das Naturkundemuseum, wo man noch mehr Informationen über ihn und andere japanische Wissenschaftler erfahren kann. Im bezug auf Noguchi-sensei zitier ich jetz einfach mal Wikipedia: "Bahnbrechend war der Nachweis von Spirochäten im Hirngewebe von an progressiver Paralyse erkrankten Patienten, der ihm 1913 gelang. [...] Er wurde 1914 und 1915 für den Medizinnobelpreis vorgeschlagen."
Das zweite bild zeigt eine Anreihung von Lampions in einem Schrein, die ich persönlich sehr schön fand.

So was gibt es noch zu berichten? ah ja diesen Freita bin ich zusammen mit Maria zum Kabuki gegangen. Als eins der wohl bekanntesten japanischen Theaterformen erfreute sich Kabuki besonders in der Edo-Zeit äußerster Beliebtheit. Auch heute wird es noch sowohl in klassischer als auch moderner Form sehr häufig aufgeführt. Normalerweise sind die Karten für eine Vorstellung unheimlich teuer aber da einer von Marias Bekannten beim Kabukitheater arbeitet haben wir die Karten für umsonst bekommen. Ein einmaliges Erlebnis dass ich auf keinen Fall verpassen wollte.
Da während der vorführung keine Fotos erlaubt waren habe ich nur ein paar Fotos vom Theatersaal, dem Plakat von der Vorführung und dem Nihonbashi Enbujô, wo die Aufführung stattfand:


Erstmal der Theatersaal. Sah eigentlich auf ersten Blick genau wie ein normales theater aus, hatte aber einige spezifische Eigenheiten. im klassiischen Kabuki gab es immer einen Steg der von der Bühne in die Zuschauerreihen führte, wo die Schauspieler quasi aus ihrer Welt heraus über die Zuschauer hinweg stolzieren konnten, um so zum Beispiel epische Abgänge zu erzeugen. typisch für Kabuki ist auch die Gesichstbemalung der einzelnen Charaktere in den stücken. Meist werden die Gesichterdabei Schneeweiß geschminkt als Grundton und mit knallroter Farbe bzw. schwarz werden bestimmte Partien wie Augenhöhlen und Münder je nach Charakter der einzelnen Figuren untermalt. Außerdem dürfen nur Männer dieRolleen in den Stücken übernehmen. Daher ist es auch äußerst beeindruckennd zu sehen wie überzeugend die Männer in Frauenrollen (Onna-gata) rüberkommen.
Das Stück ging relativ lange. Angefangen hat es um 16:30 und als wir rauskamen war es schon 21 Uhr (15, 20 und 30 minuten Pausen mit inbegriffen) aber es war wirklich jede Sekunde wert. Es gab romantische, epische, lustige und tragische Szenen zu sehen, bei denen sich Schauspieler die unterschiedlichsten Technicken zu nutze machten so wurde bei einer Selbstmordszene auf einem Felsen ein schwall von roter Farbe verwendet um die Situation besonders tragiscch wirken zu lassen. Dass die Figur nach so viel Blutverlust aber trotzdem noch gute 20 Minuten rumstöhnen konnte bis sie dann endlich langsam an dem Felsen nach unten in ihren Tod rutschte war schon wieder etwas unrealistisch ^^ aber es soll ja auch nicht realitsisch sondern mystisch und zauberhaft sein und das war es in jedem Fall.

War echt ziemlich schade, dass man da keine Bilder machen konnte, denn die Kostüme waren echt ungleublich schön. Aber das ist nicht nur ein Problem für mich sondern auch für die Leute aus dem alten Edo, die noch überhaupt keine Kameras hatten. Daher wurden früher immer kleine Bilder auf Holztafeln verkauft, die bekannte Schauspieler zeigten, die sogenannten Ukiyo-e (Bilder der fließenden Welt) Das bekannteste davon ist wohl dieses Bild von Toshusai Sharaku, welches den Schauspieler Otani Oniji darstellt:

Anschließend sollte es dann noch auf eine Clubbingtour durch Roppongi gehen aber da mein Mitbewohner nicht zuhause war und wir an dem Tag Aufräumdienst hatten, musste ich nach hause um keine Strafe zahlen zu müssen >__> naja immerhin konnte ich mich dann von dem ereignisreichen Tag ein wenig erholen.

Am Samstag ging es dann nach Roppongi, wo wir diesmal per self-guided Tour die Vergnügungsviretell, Shoppingmalls und natürlich das Regierungsviertel mit den riesigen Wolkenkratzern erforscht haben. Leider habe ich meine Kamera vergessen bzw. nicht gewusst, dass ich sie doch dabei hatte und konnte deshalb keine Fotos machen... muss also noch warten bis Daniel oder Dan mir ein paar zukommen lassen. Aber um mal einen Eindruck zu bekommen wie rasant doch die Entwicklung von Shinjuku war, hiermal ein kleines Video, das diese sehr gut darsstellt: http://www.youtube.com/watch?v=ln54-jLDKO8
Abends sind Daniel und David dann aber nach Hause gefahren wiel die beiden leicht K.O. waren und ich bin mit Jin noch zu zweit auf Izakaya (Kneipen-)tour gegangen. In Shinjuku kann man recht viele günstige Kneipen mit all you can eat and drink finden leider hatten wir wegen dem Mittag, was relativ gut satt gemacht hatte, nur einen Izakaya testen aber das war voll OK, da der Laden echt eine unglaublich tolle Atmosphäre hatte. mit ein paar leckeren Drinks und Futter machten wir uns also einen schönen Abend und quatschten ein wenig über unsere Zukunft und Deutschland bzw. Korea. Schon erstaunlich, wie man dabei herausfinden kann was die beiden Länder doch alles gemeinsam haben.
Danach noch ein wenig geshoppt und ab nach Hause.

Also wie man sieht waren es wieder sehr ereignisreiche Tage, die ich in der letzten Woche verbracht habe und ich bereue es nicht dass ich heute mal gar nichts zu tun habe, denn man braucht echt auch mal soo seine Auszeiten von den ganzen Erlebnissen hier ^^

Das soll es dann aber für heute gewesen sein. Ich denke der nächste Eintrag wird nicht so lange auf sich warten lassen wie dieser hier. Also sag ich schonmal: Stay tuned ;)

*den Staub vom Blog wegpustet*

Tja Leute lang ist es her, dass der letzte Blogeintrag diese Seiten zieren durfte. Jetzt nach knapp 9 Tagen lasse ich mich endlich mal wieder dazu herab euch mit neuen Informationen zu versorgen.

Der Grund für meine lange Abwesenheit war im großen und ganzen die Tatsache, dass wir hier gerade Midterm-exams hatten. Sprich 3 Tage lang Prüfungen, Tests und Einschätzungsgespräche. Hinzu kommt noch, dass genau in der gleichen Woche auf einmal die beiden anderen Kurse vorhatten uns ne Reihe von Hausauffgaben und Essays aufzugeben, die uns noch zusätzlich unter Druck gesetzt haben. Ich selbst hab an meinem Essay am mittwoch noch bis 4 Uhr morgens gesessen und es ist mir mittlerweile shit egal ob es gut oder schlecht geworden ist, da man das auch echt genauso gut ne Woche später hätte machen oder zumindest mal etwas früher als 6 tage vorher ansagen können...

Naja also an alle zukünftigen ICU Studenten: Stellt euch bei den Midterms auf ne Menge Arbeit ein je nachdem wieviel ihr lernen müsst und was ihr sonst noch zu tun habt wird es die erste wirklich stressige Zeit an der Uni werden.

So das soll es dann erstmal gewesen sein mit den Infos aber ab jetzt geht es wieder weiter mit leichterer Unterhaltungskunst =)

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Schild und Schwert in Mitaka

Mal ein kleiner Zwischeneintrag mit kleineren Infos zum Studentenleben an der ICU.
ich bin ja jetz fast schon einen monat hier in Mitaka und muss zu geben dass man ohne zwei Dinge einfach nicht auskommt über kurz oder lang.

1. Ein Fahrrad
Ich hab mich echt lange dagegen gesträubt eins zu kaufen aber letztendlich musste auch ich zugeben dass es einfach das Leben hier ungemein erleichtert, wenn man zum einkaufen keine 1:30 stunden unterwegs ist oder so. Außerdem fährt hier echt jeder aber auch wirklich JEDER mit dem Fahrrad, was es einem ohne Fahrrad einfach schwerer macht bei Verabredungen pünktlich zu sein bzw. mit den anderen mitzuhalten, wenn man gemeinsam losfährt. Und immer bei jemanden hinteen mitzufahren ist auch nicht das gelbe vom Ei sowohl für Mensch als auch für Maschine.
Mein Fahrrad hab ich in einem Fahrradgeschäft in der Stadt gekauft. Viele kaufen sichihr 2-rädriges Gefährt ja beim "Wir haben alles" - Laden Donkihote. Aber ehrlich gesagt war mir das irgendwie nichts. Son supermarkt Fahrrad hat einfach nicht die Qaulität wie eins von nem Fachmann. Außerdem hab ich beim Fahrradladen einen Reparaturservice, der mein rad wieder flott macht oder es ersetzt, wenn es mal die hufe hochreißt und auch so ist da einfach mehr service als bei sonem billig Discounter. Von daher ist das schon ne feine Sache. Und es ist wirklich erleichternd, wenn man jetzt nur noch halb so viel zeit zum einkaufen braucht und die ganzen sachen nicht bis nach hause schleppen muss (Front-side-Korb for the win!)

Eine weitere Sache die hier unerlässlich ist, ist ein Mobiltelefon oder im Volksmund auch bekannt als:

2. Ein Handy


So ein Handy istnicht nur gut um spontanne Planänderungen zu verkünden oder mit internetlosen Klassenkameradne zu quatschen sondern ist hier auch unerlässlich wenn man zum beispiel etwas bestellen will. Eigentlich hätte ich auch beim kauf meines Fahrrads ne Telefonnummer gebraucht aber zum glück war der verkäufer sehr kooperativ und hat das mal einfach außen vor gelassen. Aber in Zukunft kann ich ja jetzt eine vorzeigen.
Auch wollte ich mir karten für BoAs X-mas Concert bestellen, was auch nur mit Telefonnummer geht... Da war ich schon ziemlich glücklich, dass ich dass dann endlich mal erledigen konnte.
Leider sind die hiesigen Handygeschäfte, bei dem Ansturm an ICU-Studenten, immer wie leer gefegt besonders was Prepaidhandies angeht. Daher hab ich mich auch erstmal beraten lassen, ob das wirklichne gute idee ist und hab jetzt das handy da für nen sehr fairen Vertrag bekommen wie ich finde. Alle SMSen und Telefonate zu anderen Softbank Handies sind komplett kostenlos und grundpreis pro monat ist gerade mal 1095 yen (= ca. 10€) also sehr preiswert eigentlich, wenn man bedenkt wie unerlässlich so ein teil hier echt sein kann.

Irgendwie haben Fahrrad und Handy hier einen ähnlichen Stellenwert wie Schwert und Schild bei The Legend of Zelda, ohne die beiden Sachen reißt man schlicht und einfach gar nichts und so ist es auch wirklich.

Und mit diesem diesen unglaublich passenden Vergleich, wie ich finde, endet auch schon mein kleiner Infoeintrag. Ichhoffe , dass es dem ein oder anderen geholfen hat, solche Sachen gleich mit in die Planung einzubeziehen, damit keiner den fehler macht und erstmal nen ganzen Monat, so wie ich, durch Mitaka zu laufen und dauernd von Dorm zu Domr zu rennen um Verabredungen zu bestätigen oder so ^^

Also dann bis bald und schönes Wochenende schonmal im Voraus von mir =)